Zum Tag des Waldes: So bedroht sind unsere Regenwälder.

Zum Tag des Waldes: So bedroht sind unsere Regenwälder.

Wälder bedecken mit einer Fläche von vier Milliarden Hektar rund 30 Prozent der Landoberfläche der Erde. 10.000 Jahre zuvor war die genannte Fläche noch doppelt so groß.
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Wälder bedecken mit einer Fläche von vier Milliarden Hektar rund 30 Prozent der Landoberfläche der Erde. 10.000 Jahre zuvor war die genannte Fläche noch doppelt so groß. Tropische Regenwälder finden sich in der Klimazone der immerfreuchten Tropen wieder. Dazu gehören Teile von Süd- und Mittelamerika, Afrika, Süd- und Südostasien, Australien und Ozeanien. Durch die Abholzung verschwinden jährlich um die 13 Mill-ionen Hektar Wald, was verheerende Auswirkungen auf das Klima und unsere Umwelt hat. In diesem Beitrag möchten wir dir Ursachen und Folgen der dramatischen Abholzung erklären.

Vogel im Regenwald

Ursachen der Abholzung

Wofür wird eigentlich der Regenwald abgeholzt? In erster Linie werden Wälder für die Landwirtschaft abgeholzt. Mithilfe von Brandrodungen kann das zuvorige Ackerland als Rinderweide genutzt werden. Zudem werden Wälder in Ölpalm-, Soja-, Bananen- oder Kaffeeplantagen umgewandelt. In den Böden tropischer Regenwälder lagern Bodenschätzen wie Eisenerz, Gold, Öl oder Gas, die wird für unseren heutigen Lebensstil essentiell sind. Durch Förderung bzw. Ausbeutung dieser wird weitere Waldfläche abgeholzt. Der Bau von Großstaudämmen zur Energiegewinnung sowie
der Holzeinschlag für Tropenholzmöbel oder Papier- und Zellstoffproduktion stellen weitere Aspekte dar. Aufgrund der Verknappung fossiler Energieträger werden alternativ immer mehr Agrotreibstroffe wie Palmöl oder Ethanol aus Zuckerrohr eingesetzt. Für die Agroernergie werden daher ebenfalls Wälder gerodet. Weitere Gründe können Infrastruktur- und Entwicklungsprojekte sein oder aus einer mangelnden Regierungsführung herausgehen.

Regenwald

Folgen der Zerstörung 

Wenn Wald zerstört oder auch nur in seiner Zusammensetzung verändert wird, dann ist das ein mehr oder wenig verheerender Eingriff in ein natürliches System mit Auswirkungen auf zahlreiche Aspekte. Wir möchten dir eine Auswahl davon nennen.

#1 Biodiversität
Durch die Abholzung der Wälder wird unsere Biodiversität stark bedroht. Zwar nehmen tropische Regenwälder nur eine Erdfläche von 6 Prozent ein, dennoch lebt dort die Hälfte aller bekannter Arten. Das stark vernetzte Ökosystem des Waldes wird durch
die Abholzung gravierend zerstört. Aber nicht nur Tier- und Naturliebhaber sind von der Schädigung der Biodiversität betroffen. Die biologische Vielfalt ist essentiell für unsere Ernährung und die Herstellung zahlreicher Produkte.

#2 Wasserkreislauf
Ganze 16 Prozent des Süßwassers der Erde kommt aus dem Reservoir des Amazonas-regenwaldes. Wälder sind dementsprechend nicht nur für die lokalen, sondern auch für die globalen Wasserkreisläufe von höchster Relevanz. Die Zerstörung der Wälder gefährdet zum einen die Wasserversorgung und zum anderen sind die sich zu wüsten-ähnlichen entwickelnden Flächen so geschädigt, das sie unfruchtbar werden.

#3 Klima
Wälder sind bedeutsam für den Kohlenstoffkreislauf und sind daher ebenfalls relevant für das Klima. Ungenutzte Urwälder haben die größte Speicherkapazität an Kohlen-stoff durch ihre Einbindung in pflanzliche Biomasse und Bodenhumus. Wirtschafts-wälder oder Plantagen erreichen nicht annähernd die Kohlenstoffspeich-erkapazität, die Urwälder bieten. Die großflächige Zerstörung von Wäldern trägt maßgeblich zum Klimawandel bei. Ein großer Teil der durch Menschen verursachten CO2-Belastung (20-30 Prozent) der Atmosphäre sind auf die Waldzerstörung, insbesondere auf die Brandrodung, zurückzuführen.

#4 Schutzfunktion
Wälder bieten natürliche Schutzfunktionen, die meistens leider erst für wichtig ge-nommen werden, wenn diese bereits nach der Zerstörung künstlich und teuer ersetzt werden müssen. Zum einen ist ein zerstörter Wald nicht mehr in der Lage dazu, Was-ser zu filtern. Dies hat zur Folge, dass Trinkwasser teuer aufbereitet werden muss. Außerdem nehmen Hochwasser zu, da der Regen schneller abfließen kann. An Orten mit Bergen kann ohne Wälder nicht vor Schneelawinen geschützt werden, bzw. bieten die künstlichen Bauten nicht denselben Schutz. Weiterhin kann es zur Erosion kom-men, wenn das schützende Kronendach eines Waldes nicht mehr vorhanden ist. Durch Regenfälle wird im folgenden die Humusschicht abgetragen und die in den Böden enthaltenen Nährstoffe werden somit ausgewaschen. In kürzester Zeit wird ein frucht-barer in einen unfruchtbaren Boden verwandelt. Die Wiederaufforstung dessen ist entweder gar nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand überhaupt möglich.

#5 Ernährungssouveränität
Die Zerstörung der Wälder hat immense Auswirkungen auf die Ernährungssouver-änität der betroffenen Bevölkerungen. Die Tiere und Pflanzen aus den Wäldern, die als Ernährungsgrundlage für vielerlei Menschen galten, gehen verloren. Für die westliche Bevölkerung werden Flächen für den Bedarf an Futtermitteln und „Bio“-Treibstoffen geschaffen, obwohl die heimische Bevölkerung vor dem Nichts steht. Mittlerweile wird die Zahl der Menschen die hungern müssen auf 925 Millionen geschätzt. Dies ist auf-
grund der gegebenen Umstände nicht verwunderlich, da riesige Flächen für die Märkte der Industriestaaten verkauft werden und dies nicht nur zu einer Verknappung son-dern auch zum steigen der Preise der Nahrungsmittel führt.

Die von uns genannten Aspekte stellen nur eine Auswahl der erheblichen Schädigung-en durch den Verlust der Wälder dar. Auch wird der Wald in seiner Funktion als Kultur- und Wirtschaftsraum zerstört und durch die Veränderung des Klimas entstehen immer mehr Migrationsbewegungen von Menschen, die aufgrund von unfruchtbaren Böden oder Wüstenbildungen gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen.